Jens Metzger: „Haben den Kurs auf Nachhaltigkeit gestellt“
In einem landesweiten Programm hat das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg seine Pläne für die Modernisierung von rund 180 Brücken im Land bis zum Jahr 2030 festgemacht. Rund 450 weitere Brücken sollen bis zum Jahr 2036 folgen: „Viele Brücken erfüllen altersbedingt nicht mehr die aktuellen Anforderungen. Deshalb müssen sie saniert, verstärkt oder sogar ganz neu gebaut werden. Dafür gibt es jetzt einen Umsetzungsplan. Der ist ambitioniert, aber machbar. Weniger sollte man sich nicht leisten“, erklärt Verkehrsminister Winfried Hermann.
Darunter sind auch zwei Brücken im Landkreis Tuttlingen, nämlich in Geisingen. Hier geht es um einen Wilddurchlass und eine Brücke über Bahn und Donau, die nun zeitnah saniert werden. „Das ist eine großartige Nachricht“, betont Jens Metzger, Landtagskandidat der GRÜNEN im Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen. „Wir haben den Kurs auf Nachhaltigkeit gestellt – so auch bei der Straßeninfrastruktur inklusive der Brücken.“ Das bedeute: Erhalt und Modernisierung haben Vorrang vor dem Aus- und Neubau. „Brücken sind zentrale Bestandteile unseres Straßennetzes. Viele Brücken sind jetzt in die Jahre gekommen und waren von Anfang an nicht auf die heutigen Belastungen ausgelegt“. Der Sanierungsbedarf und die Zahl der Brücken im Land sind groß. „Es ist deshalb konsequent und richtig, dass das Ministerium für Verkehr hier priorisiert und einen klaren Fahrplan vorlegt, welche Brücke wann angegangen wird.“
Ziel des vom Ministerium entwickelten Konzepts ist es, Defizite im Bundes- und Landesstraßennetz zu beheben und dadurch sowohl hohe Folgekosten als auch ungeplante Einschränkungen im Straßenverkehr zu vermeiden. Das Land will die Brückenerhaltung zu einer zentralen Aufgabe der Straßenbauverwaltung im kommenden Jahrzehnt machen: „Unser Programm sorgt dafür, dass die Infrastruktur leistungsfähig bleibt und zukunftsfähig wird. Wir dürfen diese Investitionen nicht den zukünftigen Generationen auflasten“, so Minister Winfried Hermann.
Erneuerung von hunderten Brücken notwendig
In Baden-Württemberg steht demnächst jede zehnte Bundes- oder Landesstraßenbrücke vor einer Erhaltungsmaßnahme. „Mittelfristig müssen wir unsere Anstrengungen nochmal steigern, um Einschränkungen oder Sperrungen zu vermeiden. Wir handeln planvoll, damit die Brücken im Land auch in der Zukunft noch sicher und leistungsfähig sind. Das sind Investitionen in die Sicherheit des Verkehrssystems und in den Wirtschaftsstandort“, kommentierte Hermann.
Neu ist, dass die Priorität auf den Ersatzneubau oder die Ertüchtigung von besonders dringlichen Brückenbauwerken im Bundes- und Landesstraßennetz liegt, also Sanierung statt Neubau. So lassen sich auch lange Straßensperrungen vermeiden. Insgesamt stehen über 500 Millionen Euro für Brückensanierungen im Land bereit.