Vor der Sommerpause sind auf verschiedenen Ebenen in den Gemeinden, in den Kreistagen und auch bei der move Verbandsversammlung (Verkehrsverbund) erhebliche Preiserhöhungen ab 1.1.2026 und Einschnitte beim Busverkehr vorberaten und zum Teil auch schon beschlossen worden.
Dies haben die Fraktionsvorsitzenden Cornelia Kunkis von den GRÜNEN im Schwarzwald-Baar Kreis und Hans-Martin Schwarz vom Kreistag Tuttlingen zum Anlass genommen, sich gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen zusammen zu setzen, um eine intensivere Zusammenarbeit beim Nahverkehr abzustimmen.
Bei dem Austausch im Umweltzentrum in Schwenningen wurde gemeinsam festgestellt, dass ein weiterhin guter und günstiger Nahverkehr im ländlichen Raum ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Sozialpolitik und bei der Energiewende sein muss. Die GRÜNEN tragen Veränderungen mit, um uneffektive Verkehre abzuschaffen oder durch neue innovative Systeme wie On-Demand Geld zu sparen. Als besonders gutes Beispiel einer Verbesserung wurde das Ein-Euro-Ticket im Stadtverkehr von Tuttlingen begrüßt, welches zum dreifachen Fahrgastaufkommen geführt hat. Dies könnte ein Ansporn für andere Gemeinden sein. Was die GRÜNEN Kreistagsfraktionen aber nicht mit tragen, sind einschneidende Verschlechterungen bei den Busverbindungen und -zeiten und eine erhebliche Tariferhöhung im Verkehrsverbund MOVE von über 15%.
Weiterhin wurde das Thema des verstärkten Einsatzes von Elektrobussen diskutiert. Hier darf es aus Sicht der GRÜNEN keine weiteren Verkehrsausschreibungen über längere Zeiträume mehr geben, bei denen die moderne elektrische Antriebsform nicht berücksichtigt wird. Zahlreiche Beispiele auch in ländlichen Räumen in ganz Europa zeigen, Elektrobusse funktionieren zuverlässig und sind wirtschaftlich. Die GRÜNE Landtagsabgeordnete und Kreisrätin Martina Braun führe bei der Besprechung aus, dass ein Großteil der möglichen Mehrkosten von Elektrobussen im Vergleich zu Dieselbussen vom Land Baden-Württemberg getragen werden. Dieselbusse werden dagegen nur noch nachrangig gefördert. Damit nimmt das Land bundesweit eine Vorreiterrolle ein.
Auch den GRÜNEN ist klar, dass hier im ländlichen Raum ein guter Nahverkehr neben dem Auto-, Fahrrad-und Fußgängerverkehr immer eine gute Ergänzung sein muss. Durch den Tarifverbund move und die Einführung des Deutschland-Tickets hat der Nahverkehr in den letzten Jahren auch bei uns einen erheblichen Aufschwung genommen. Dieses zarte Pflänzchen darf in den nächsten Jahren durch zu starke Kürzungen insbesondere bei den Busverkehren und durch überdurchschnittliche Preiserhöhungen nicht wieder zerstört werden. Eine Umstellung bei den Bürgerinnen und Bürgern zum Nahverkehr dauert in der Regel mehrere Jahre, einmal verlorene Fahrgäste kommen meist nicht so schnell wieder zurück. In der wirtschaftlich schwierigere Phase der nächsten Jahre muss durch eine gute Prioritätensetzung dieser Zeitraum überbrückt werden, ohne beim Nahverkehr zu starke Einschnitte vorzunehmen. Dafür stehen die GRÜNEN-Kreistagsfraktionen der Region.
Die gemeinsamen Treffen sollen jetzt regelmäßig zu wichtigen Themen auch mit den GRÜNEN aus dem Kreis Rottweil stattfinden.